1611 seba
2011
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Pfarrer Johann Kraus kam 1590 nach Oberschwarzach und hatte das Priesteramt hier 22 Jahr inne.

 

Er war es, der mit der Führung der Tauf-, Trauungs-, und Sterberegister begann. Unter seiner Regie wurde 1604 mit Hilfe von Fürstbischof Julius Echter das Pfarrhaus errichtet, ab dem Jahre 1829 wurden die Ortsgeistlichen im ersten Stock des Schlosses einquartiert, das Pfarrhaus wurde zum Armenhaus der Gemeinde.

Pfarrer Kraus war mit seiner Seelsorge nicht nur für Oberschwarzach und die Ortsteile zuständig, um 1600 waren noch Großgressingen, Kleingressingen, Schmerb, Buch sowie Ober-, Mittel, und Untersteinach in Oberschwarzach eingepfarrt.

An Feiertagen wie z.B. dem Rochusfest in Großgressingen war Pfarrer Kraus angehalten, dort eine Messe zu halten.

Die Ebracher Mönche pastorierten an der übrigen Sonn- und Feiertagen diese Orte, waren aber zur Zeit einer Epidemie dazu nicht verpflichtet. Eine solche, die Seuche von 1611 wurde Pfarrer Kraus zum Verhängnis.

Grauenhafte Zustände fand Pfarrer Kraus bei seinen Krankenbesuchen vor, als er in den Sommermonaten 1611 seine von der Pest befallenen Gläubigen besuchte. Wo sich niemand mehr in die Behausungen traute, da schritt er furchtlos hinein, auch wenn die ganze Familie in Fieber, Schmerzen und grauenhafter Verunstaltung lag, bis er selbst davon ergriffen, am 24.August 1611 verschied.

 

Pfarrer Kraus setzten die Überlebenden unter seinem Nachfolger Anton Krug ein würdiges Ehrenmal und gelobten, alljährlich das Sebastianifest mit größter Feierlichkeit zu begehen.

 

 

Pfarrer Kraus war seinem Leitspruch sein Leben lang treu geblieben:

 

 

„Die Tugend lebt und wird auch nach dem Tode fortleben!“