Alle Jahre zum Fest des Heiligen Sebastian, seit dem 7. Jhd. Schutzpatron gegen die Pest, tritt Oberschwarzachs Bürgerwehr in Gehrock und Zylinder an.
Mit Hellebarden, Äxten, Holzgewehren und Säbeln marschieren die Männer der Bürgerwehr traditionell am Morgen auf und geleiten den Ortsgeistlichen sowie den jeweiligen Hauptzelebranten des Gottesdienstes in die Pfarrkirche.
Begleitet wird der Zug, der nach dem feierlichen Akt durch weitere Straßen der Marktgemeine zieht, von den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine und der Steigerwaldkapelle Oberschwarzach.
Seit dem Gelübde im Pestjahr 1611, in dem an manchen Tagen acht bis zehn Personen in der Marktgemeinde starben (insgesamt wurden 158 Personen von der Seuche hingerafft), begeht die Bürgerwehr den Festtag des heiligen Sebastian in würdiger Weise.
Die Oberschwarzacher legten das Gelöbnis ab, künftig den Festtag des Pestheiligen St. Sebastian (20. Januar) in würdiger Form zu feiern, wenn die Pest den Ort verschont.
Und tatsächlich, in den letzten Wochen des Jahres 1611 waren noch 30 - 40 Todesfälle im Monat zu beklagen, am Jahresanfang 1612 nur noch wenige und bis zum Sebastiani-Tag wohl keine mehr.
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