Leseprobe 3/1:

Der Radstein bei Ebrach

Die Anhöhe zwischen Ebrach und Breitbach, Radstein genannt, ist eigentlich nichts anderes als eine günstig gelegene Senkung der Steilwand des Steigerwaldes, die hier einen Übergang ermöglicht oder doch zumindest sehr erleichtert und dadurch zu einem Eingangstor in den Steigerwald wurde.

Darum führt über den Radstein eine alte Straße von Bamberg nach Würzburg und scheidet sich hier da oberfränkische und unterfränkische Gebiet (der Nebel hört auf und der Naab´l fängt an). Dem Übergang zur Seite lagen die Schlösser Stollburg, Bimbach, Neuses am Sand und Altenschönbach, letzteres eine Wasserburg.

Nördlich der Straße, die hier von Osten nach Westen zieht, heißt die Anhöhe Radstein-Wald und südlich Spitzberg (auch Fuchsholz) und Spitzenberg, welcher Name im Zusammenhalt mit dem des nahen Dorfes Schönaich wohl Ausschau-Berg oder Warte bedeutet.

Nach alten Aufzeichnungen konnten sich 1836 noch Greise in Ebrach erinnern, auf dem Radstein-Berg in den Zeiten ihrer Kindheit einen Stein gesehen zu haben, auf dem ein Rad abgebildet war. Er mag bei Erweiterung der Straße mitverwendet worden sein.

Ein solcher "Radstein" führte sehr wahrscheinlich zur Benennung der Anhöhe; folglich würde der heutige Name bedeuten: Die Anhöhe am Radstein.

Die Straße über den Radstein fuhr wiederholt auch Napoleon I. Auf einer Fahrt nach Würzburg kehrte er unweit davon, im Wirtshause zu Neuses am Sand ein.

 

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