Leseprobe 3 - Das 20. Jhd.

Kirchweih in Oberschwarzach

 

Die örtliche Kirchweih findet wie von Bischof Matthias Ehrenfried am 16. Juli 1947 angeordnet, Anfang November am Sonntag nach dem Gedenktag des Bischof Martin statt.

Besonders die Dorfjugend freut sich alljährlich auf die „Kerm“.

Die erste Aktion ist am Freitag abends das „Fichtlesstecken“. Hierbei werden passende Jungbäume aus dem Gemeindewald geholt, mit bunten Krepppapierfähnchen verziert und an der Kirche sowie an den Gaststätten aufgestellt.

Samstags folgt dann das Herrichten der Wägen für den Kirchweihumzug. Es gibt immer einen „Burschenwagen“ und mehrere „Themenwägen“. Auf letzteren wird eine Kulisse passend zu der am Sonntag auf dem Marktplatz vorgetragenen „Kirchweihpredigt“ errichtet.

Die Predigt selbst stellt humorige Ereignisse des dörflichen Lebens in gereimter Form dar, und wird vom „Prediger“ vor historischer Kulisse am Marktplatz vorgetragen. 

Auch Sozialkritisches oder örtliche Missstände finden in der Kirchweihpredigt eine Erwähnung. In jüngerer Zeit halten auch Werbeeinlagen für örtliche Handwerks- und Kaufmannsbetriebe Einzug in die Kirchweihpredigt - wohl ein Zeichen der Zeit.

Schon traditionell sind die Zugmaschinen der Kirchweihwägen, die nur aus Oldtimer-Traktoren der Reihe „16er Eicher“ bestehen. Diese 16 PS starken Lastenschlepper haben ein spezifisches Motorengeräusch, welches am Kirchweihsonntag mehrstimmig durchs Dorf hallt.

Am Montag wird die „Kerm begraben“. Ein symbolischer Akt, der zu erkennen gibt: Die Kirchweih ist vorbei.

 

 

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